Konzertkalender in+um Düsseldorf

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(03/04 2020)

Warum ist es am Rhein so schön?

Warum ist es am Rhein so schön?

Prof. Dr. Hartwig Frankenberg
Prof. Dr. Hartwig Frankenberg

Kaum hat sich das alte Jahr verabschiedet, kann es noch nicht wirklich abgehakt werden: Denn mit Macht setzt sich der Chor der Jubelrufe runder Jahreszahlen auch 2020 am Rhein entlang fort – nicht nur in Bonn! Hoffentlich gerät bei all der Feierfreude nicht allzu viel in den Schredder von Vergessen und Unverbindlichkeit.

Sicher ist es Aufgabe des „Konzertkalenders in+um Düsseldorf“, nicht nur Konzert-Empfehlungen auszusprechen, sondern – etwa mit der Reihe „Musik im Gespräch!“ – auch zur Erinnerungsarbeit der musikalischen Kultur beizutragen. Erinnerung und Bewusstmachung nicht nur vergangener Ereignisse und Persönlichkeiten, sondern auch gegenwärtiger, in Stadt und Umgebung aktiv wirkender Musiker, Sänger, Dirigenten, Chorleiter, Ensembles, Orchester, Chöre sowie musik-affiner Autoritäten.

Mit Blick auf das Jahr 2020 sei nun beispielhaft auf das 150-jährige Bestehen das Bachvereins Düsseldorf (www.bachverein-duesseldorf.de) hingewiesen. Dieses Jubiläum wurde bisher schon mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Begonnen hatte es bereits am 12. Januar mit einem großartigen und glanzvollen Konzert in der voll besetzten Gerresheimer Basilika St. Margareta. Am 28. Januar dann hatten wir in der Musikbibliothek abermals Gelegenheit, den Bachverein mit einigen Beispielen seines wundervollen A-cappella-Gesangs zu hören und mit dem Künstlerischen Leiter Thorsten Pech über seine überaus erfolgreiche Arbeit mit dem Chor, den er nun seit über 30 Jahren führt, ausführlich zu sprechen. Zumindest das Interview können Sie in der vorliegenden Ausgabe des Konzertkalenders hier nachlesen.

Auf dem Titel unseres Heftes findet sich diesmal als Bildrätsel ein ikonisches Zitat, dessen gestalterischer Gestus den Mitgliedern und Freunden des Bachvereins bekannt sein dürfte: Grundkonzept der Gestaltung ist die Abstraktion von Bleiglasfenstern, der Einfall von Licht durch farbiges Glas, ein facettenreiches, stimmungsvolles Farbspiel, das sich auf die üblichen Veranstaltungsorte des Bachvereins bezieht, da die meisten seiner Konzerte in Kirchen stattfinden. Gleichwohl ist die grafische Idee so feinfühlig umgesetzt, dass auch weltliche Assoziationen – zu Orten und Gesängen – möglich sind. So konnten wir schon am 29. September 2015 bei dem vorigen Interview mit Thorsten Pech unter musikalischer Begleitung des Chores geistliche wie weltliche Chorstücke hören – u.a. auch das Lied „Der Lattenzaun“ des Düsseldorfer Komponisten Jürg Baur (1917-2010) nach einem Text von Christian Morgenstern.

Und wem die Frage (samt Antwort) „Warum ist es am Rhein so schön?“ gar zu trost- oder tonlos in der Seele zwickt, kann sie sich von Willy Schneider bis Peter Alexander ebenso gerne gesungen anhören – es sei denn, es würde auch einmal den Bachverein zum regionalen A-cappella-Bekenntnis gelüsten? Wer weiß!

Herzliche Frühlingsgrüße –
Prof. Dr. Hartwig Frankenberg